Ich bin ein erklärter Kritiker davon, die Beziehung einer Führungskraft zu seinen Mitarbeitern zu infantilisieren und finde „Erziehungstipps“ in dem Kontext von Führung abwegig und respektlos.
Die folgenden „12 Forderungen eines Kindes an seine Eltern“ von Lucia Feider bitte ich deswegen als Inspiration für diejenigen Führungskräfte zu verstehen, die ihre eigene Haltung zu ihren Mitarbeitern einmal etwas anders reflektieren möchten. Einige dieser Sätze finde ich eher unpassend für den beschriebenen Kontext, andere wiederum sehr nachdenklich stimmend. Viel Spaß!
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Verwöhne mich nicht!
Ich weiß genau, dass ich nicht alles bekommen kann – ich will dich nur auf die Probe stellen.
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Sei nicht ängstlich, im Umgang mit mir standhaft zu bleiben!
Mir ist Haltung wichtig, weil ich mich dann sicherer fühle.
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Weise mich nicht im Beisein anderer zurecht, wenn es sich vermeiden lässt!
Ich werde deinen Worten mehr Bedeutung schenken, wenn du zu mir leise und unter vier Augen sprichst.
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Sei nicht fassungslos, wenn ich zu dir sage: „Ich hasse Dich!“
Ich hasse nicht dich, sondern deine Macht, meine Pläne zu durchkreuzen.
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Bewahre mich nicht immer vor den Folgen meines Tuns!
Ich muss auch peinliche und schmerzliche Erfahrungen machen, um innerlich zu reifen.
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Meckere nicht ständig!
Ansonsten schütze ich mich dadurch, dass ich mich taub stelle.
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Mach keine vorschnellen Versprechungen!
Wenn du dich nicht an deine Versprechungen hältst, fühle ich mich schrecklich im Stich gelassen.
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Sei nicht inkonsequent!
Das macht mich unsicher und ich verliere mein Vertrauen zu dir.
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Unterbrich mich nicht und höre mir zu, wenn ich Fragen stelle!
Sonst wende ich mich an andere, um dort meine Informationen zu bekommen.
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Lach nicht über meine Ängste!
Sie sind erschreckend echt, aber du kannst mir helfen, wenn du versuchst, mich ernst zu nehmen.
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Denke nicht, dass es unter deiner Würde sei, dich bei mir zu entschuldigen!
Ehrliche Entschuldigung erweckt in mir ein Gefühl von Zuneigung und Verständnis.
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Versuche nicht, so zu tun als seist du perfekt oder unfehlbar!
Der Schock ist groß, wenn ich herausfinde, dass du es doch nicht bist.
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