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Widerstand statt Konsens: Schnelle Entscheidungen treffen!

25. Juni 2020

In Organisationen mit flacheren Hierarchien werden bei der Entscheidungsfindung oftmals alle beteiligt. Daher hat es sich etabliert, eine Mehrheitsabfrage durchzuführen, um eine Konsensentscheidung herbeizuführen. Die Erfahrungen mit einem solchen Vorgehen sind häufig, dass die Diskussionen und Gespräche bis zu einem Konsens lang und zäh werden können.

Um schneller zu einer Entscheidung zu kommen, gibt es Alternativen: Bei der Widerstandsmessung stellt sich die Frage, wie stark die Teilnehmenden einen Vorschlag ablehnen. Hierbei geht es eher um eine emotionale Ablehnung und diese muss auch nicht argumentativ begründet werden. Bei einer Widerstandsabfrage bewerten die Teilnehmenden verschiedene Vorschläge auf einer Skala von 0-10 (oder auch von 0-5), wobei 0=keinen Widerstand und 10= maximaler Widerstand bedeutet. Das Ziel ist es, eine Lösung zu finden, welche den geringsten Widerstand bei allen Beteiligten auslöst. Das Vorgehen verfolgt das Ziel, den Widerstand zu minimieren statt den Konsens zu maximieren.

Die Widerstandsabfrage kann mittels Handzeichen (ein oder zwei Hände), Klebezetteln oder mithilfe von elektronischen Abfragen wie Mentimeter erfolgen. Die Rangfolge der Optionen ergibt sich aus der Summe aller Widerstände. Die Option mit den geringsten Widerständen gilt als akzeptiert.

Die Widerstandsmessung beruht auf der Annahme, dass die Lösung mit dem geringsten Widerstand dem Gruppenkonsens besser entspricht als die mit der größten Zustimmung. Sie ermöglicht mithin eine höhere Akzeptanz und Bereitschaft zur Umsetzung als der Mehrheitsentscheid.